Nachdem ich im vergangenen Monat meine Terrasse bzw. den Balkon erstmal wieder so richtig auf Vordermann gebracht und aufgeräumt habe war jetzt endlich ausreichend Platz für eine Neuanschaffung und Erweiterung der Outdoor-Grillmöglichkeiten der besonderen Art: Ich habe mir einen echten Dutch Oven gegönnt!
Was ist denn bitte ein Dutch Oven?
Kennt jeder einen Dutch Oven? Nein? Noch nicht? Wie kann das denn sein? Dann will ich euch mal kurz abholen. Ein Dutch Oven ist Topf aus Gusseisen, der ursprünglich aus den USA und Australien stammt. Man nennt ihn auch Camp Oven oder Chuck wagon oven. Der Dutch Oven wird zum Kochen, Braten und Backen auf offenem Feuer (z. B. auf einer Feuerstelle oder einem Lagerfeuer) oder auf Kohlen bzw. Briketts eingesetzt. Man könnte ihn auch auf einem Gasgrill nutzen. Durch die schwere Bauart aus massivem Gusseisen speichert der Topf die Hitze sehr gut und kann sie gleichmäßig an das Innere abgeben. Neben der Befeuerung von unten lassen sich auch heiße Kohlen oben auf den Deckel legen, so dass man neben Unterhitze auch eine Zubereitung mit Oberhitze möglich ist. Heutzutage kommen Dutch Ovens häufig eben beim Grillen zum Einsatz. Darin lassen sich vorzügliche Gerichte zubereiten wie Eintöpfe (Chili con Carne, Feuertopf, Gulasch etc.), Suppen und Aufläufe, Beilagen wie Kartoffeln aber auch ganze Gerichte mit Fleisch oder Gemüse. Auch lassen sich Brote in dem Topf backen oder sogar auf dem heißen Deckel Pfannkuchen machen – die eigenen Kochkreativität sind also kaum Grenzen gesetzt.
Nach diesem Ausflug über die Herkunft und Verwendung des Dutch Ovens zurück zur eigentlichen Situation: Nun habe ich ja keinen Garten zur Verfügung wo ich eine offene Feuerstelle am Boden einrichten kann, sondern grille eben im dritten Stock auf dem Balkon. Wo soll man den Dutch Oven also unterbringen? Man könnte den gusseisernen Topf einfach in den Grill auf die Glut stellen – wäre sicher eine Option. Dadurch würde ich mir aber die Möglichkeit verbauen neben der Zubereitung eines Gerichts im Dutch Oven auch parallel lecker grillen zu können. Kam für mich so also nicht in Frage. Daher musste eine andere Lösung her. Ich habe mich dann auf die Suche gemacht und mich für eine Feuerschale entschieden – und zwar die flammo Dutch Oven Feuerschale, die extra für den Gebrauch mit einem Dutch Oven konzipiert wurde. Die Feuerschale ist gute 60 cm hoch und dadurch in angenehmer Arbeitshöhe, da man mit dem mehrere Kilogramm schweren Dutch Oven und seinem Deckel entsprechend hantieren muss. Wenn man mal nicht mit dem Dutch Oven arbeiten will, kann man in der Feuerschale auch ein kleines gemütliches Lagerfeuer entfachen, was ich auch recht praktisch finde. Für die Befeuerung ist also schon mal gesorgt, fehlt nur noch der passende Dutch Oven. Ich habe mich für einen von Petromax entschieden und zwar den Feuertopf ft6. Von der Größe her ist der optimal für mich, ausgelegt für ca. 4 bis 8 Personen, also nicht zu klein, nicht zu riesig. Generell werden die Feuertöpfe in vielen verschiedenen Dimensionen angeboten, von 1 bis 3 Personen bis hin zu 8 bis 14 Leuten. Da sollte auch die Großfamilie fündig werden 😉 Nicht vergessen sollte man einen Deckelhalter mit zu kaufen, da man den heißen Deckel sonst nicht vernünftig von dem Topf nehmen kann. Und ein Untersetzer für den Dutch Oven kann auch nicht schaden, wenn man den Topf nochmal woanders abstellen will.
So, genug zur Theorie, jetzt an die Praxis. Dutch Oven auspacken und vor dem ersten Gebrauch kurz reinigen. Dazu nimmt man einfach nur heißes Wasser – kein Spülmittel! Damit würde man die natürliche Patina des Gusseisens zerstören. Also, niemals mit Spüli oder anderen Reinigungsmitteln am Dutch Oven arbeiten! Ein Einbrennen des Dutch Oven ist übrigens nicht notwendig – die Oberfläche ist schon soweit vorbehandelt, dass man direkt loslegen kann.
Die Feuerschale wird sicher und standfest aufgestellt, danach kann man die Briketts im Anzündkamin anheizen. Nach gut 20-25 Minuten, wenn die Briketts ordentlich durchgeglüht sind, schüttet man diese in die Schale. Dann kann der Dutch Oven auf die Brikett-Glut, um angeheizt zu werden. Wenn man mit Ober- und Unterhitze arbeiten will, sollte man später auch noch Briketts auf den Deckel legen, da die Hitze von oben sich gleichmäßiger verteilt. Aber für den Anfang werde ich mit Unterhitze arbeiten und mir die Oberhitze für später aufsparen.
Bei meinem ersten Gehversuch mit dem Dutch Oven habe ich mich für einen simplen Klassiker entschieden – Chili con Carne. Sehr einfaches Gericht, aber zum Ausprobieren des Dutch Oven und warm werden mit der Materie denke ich ganz gut. Die Zutaten muss ich euch glaube ich nicht mehr groß erklären oder? Zwiebeln, Tomatenmark, Tomatenstücke aus der Dose, frische Tomaten Kidneybohnen, Mais, Paprika, Chilis, rotes Tabasco, Hackfleisch, Salz und Pfeffer – daraus kann ein leckeres Chili con Carne werden. Diese Basis kann natürlich noch beliebig erweitert und variiert werden – z. B. mit Koriander, Ingwer, Curry oder einem Schuss Rotwein oder sogar Bier (auch wenn das wahrscheinlich nix mit dem ursprünglichen Chili con Carne zu tun hat, aber wer sollte es einem verbieten?!). Ich gebe am Ende auch gerne noch Creme Fraiche dazu, dünn geschnittenen Eisbergsalat oder geraspelten Käse, der dann zerläuft – quasi wie ein Burrito, nur eben ohne Tortilla drum herum 😉 Aber das kann ja jeder für sich selbst entscheiden.
Also, nachdem der Dutch Oven gut durchgehitzt ist, gibt man etwas Öl (z. B. Rapsöl) in den Topf, dann fängt man mit den klein geschnittenen Zwiebelstücken an und gibt sie in den Topf, kurz darauf kann man auch schon das Hackfleisch dazu geben und etwas mit Salz und Pfeffer würzen. Wenn das gut angebraten ist kommen die Dosentomaten samt Saft/Soße in den Topf. Gut umrühren (am besten mit einem Holzlöffel) nicht vergessen. Alle weiteren gewünschten Zutaten können nun nach und nach beigemengt werden, die Reihenfolge ist dabei eigentlich echt egal. Wenn alles gut durchgezogen ist, kann man am Ende nochmal würzen. Mit Tabasco vorsichtig umgehen – das kann man ja auch noch individuell pro Portion dazu geben, wer es schärfer mag. Mit einer Kelle das Chili con Carne aus dem Topf in eine Schüssel geben – mit einem Klecks Creme Fraiche und ein paar Blättern Koriander verfeinern und es kann gegessen werden. Dazu schmeckt auch immer Baguette-Brot. Also, Guten! Mir hat das Kochen auf heißen Kohlen im Dutch Ove sehr viel Spaß gemacht – draußen sein und Speisen zubereiten ist einfach eine feine Sache. Ich werde sicher noch viele weitere Gerichte im Dutch Oven ausprobieren – als nächstes versuche ich mich vielleicht mal an einem Brot. Das braucht man beim Grillen ja immer.
Und wer von euch nennt so einen tollen Dutch Oven sein eigen? Was macht ihr am liebsten damit? Ich werde mich dann demnächst auch nochmal dem Themen Lagerung und Reinigung eines Dutch Ovens ausführlicher widmen, damit man auch möglichst lange was von dem guten Teil hat.
Wow, die Feuerschale macht echt was her. Kann ich mir auch gut bei uns im Garten vorstellen für ein gemütliches Feuer.
ich koche schon seit längerem beim campingurlaub mit einem dutch oven, aber nicht von petromax. wird haben und jetzt bitte nicht lachen mal bei lidl zugeschlagen, um das auszuprobieren. es macht wirklich viel spass und ist beim camping ein schönes erlebnis. bislang recht der einfache topf für uns, aber vielleicht müssen wir auch mal auf was besseres umsteigen.
Hmm sieht echt interessant aus und man kann ja doch einiges damit machen – ist echt ne Überlegung Wert sich so einen Dutch-Oven zuzulegen. Vor allem da auch ich ein großer Chili con Carne Fan bin 🙂
wir haben neulich einen urlaub auf der müritz gemacht mit kanutour und jeden abend lagerfeuer. dabei hatten wir in unserem hauptcamp auch einen dutch oven. wir haben z.b. brot darin gemacht, was wir dann morgens zum frühstück gegessen haben. am letzten abend haben wir als highlight pullled pork im dutch oven gemacht und alle waren begeistert. ohne dutch oven geht bei uns gar nichts mehr!
Der Dutch Oven ist ein ganz klasse Gerät. Ich habe ihn für mich schon vor Jahren entdeckt und meine Familie sowie unseren Besuch damit unzählige Male kulinarisch überraschen können. Jeder, der mehr als Bratwurst mag, sollte sich mit solch einem Feuertopf beschäftigen.
Geiles Teil auch mit der Feuerschale. Ich hab auch ’ne Dachterrasse und guck nach Möglichkeiten ein kleines gemütliches Feuer zu machen. Würde aber immer noch einen Feuerlöscher empfehlen für solche Spielereien. Das kann sonst schnell gefährlich werden.
Ich habe auch schon überlegt einen Dutch Oven anzuschaffen. Das klingt ja alles wirklich sehr interessant und vielleicht wird es noch diesen Sommer bei mir was.
Die Kombination aus Feuerschale und Oven kann ich mir auch gut für unseren Garten vorstellen. Echt eine Überlegung wert. Nur leider ist das Wetter aktuell so schlecht, dass wir kaum zum Grillen kommen… ändert sich hoffentlich nochmal.
So ein Dutch Oven ist echt ein feines Teil. Ich will ihn nicht mehr missen!
Das sieht ja echt aus als wäre das ein klasse Teil. Ich glaube dann wird es auch für mich langsam Zeit mir so ein scharfes Teil anzulegen! 🙂
Schön auch den Petromax besorgt! Absolut empfehlenswertes tolles Modell!
Ich wünsche dir viel Spaß und Genuss mit dem guten Stück! 😉
LG
Robert
Cooler Artikel! So ein Dutch Oven scheint ja echt eine gute Sache zu sein. Vielleicht sollte ich mir so einen auch mal anschaffen.